Viele denken, dass es als Diätassistentin besonders leicht ist, sich an empfohlene Speisepläne zu halten, da wir die Theorie kennen: den physiologischen Hintergrund, die Regeln zur Auswahl von Zutaten, die Zubereitung und wann was und wie am besten gegessen werden sollte. Das ist natürlich so, aber jeder nascht doch gerne. Und es gibt große Unterschiede, wer was mag.
Persönlich könnte ich ausschließlich Salate, Milchprodukte und Fisch essen, muss aber zugeben, dass ich eine große Naschkatze bin. Das einzige, das mich zurückhält, ist die Tatsache, dass ich leicht zunehme und deshalb viel Sport treibe. Aber wegen unserer Patienten und nach der Geburt meiner Kinder musste ich mich zwangsläufig bewusst mit der Frage beschäftigen, welche Süßigkeiten in den Rahmen eines gesunden Lebensstils hineinpassen. Laut Empfehlung darf man maximal zweimal die Woche Süßigkeiten verzehren. Dabei ist die Umstellung im Kopf das Wichtigste.
Wenn man allerdings auf gesunde Zutaten achtet, wenig Zucker und weißes Mehl isst und zum Würzen frische und getrocknete Kräuter verwendet, ändert sich die Geschmackswahrnehmung und Obst wird viel süßer empfunden. So kann z.B. nach dem sonntäglichen Mittagessen auch ein Obstsalat das Dessert sein. Schokolade, Zucker, Kuchen, Pralinen usw. gelten klassisch als Süßigkeit. Früher kamen sie nur zu Festtagen auf den Tisch und als Kind wurde der Schokoladen-Nikolaus wie ein Schatz behütet. Heute ist es selbstverständlich, dass diese Süßigkeiten beim täglichen Einkauf in den Korb wandern. Vielen sind die gesundheitlichen Risiken nicht bewusst, die mit dem regelmäßigem Konsum von Süßigkeiten gerade für Kinder verbunden sind.
Mit dem eigenen ungesunden Lebensstil, wie z.B. Süßigkeiten zur Stressbewältigung, geben wir u.U. außerdem ein lebenslanges falsches Muster an unsere Kinder weiter. Dasselbe können wir auch mit gesunden Lebensmitteln. Gesunde Süßigkeiten sind solche, die gesunde Nährstoffe enthalten (z.B. Ballaststoffe, Kalzium, Omega 3, Vitamine, Mineralstoffe usw.). Es gibt unzählige, die man phantasievoll verwenden kann.
Empfohlene Zutaten, ein Teil davon kann auch an sich als Süßigkeit verzehrt werden:
- Obst: als solches, als Sauce, in Kuchen, als Grütze, Eis oder in Pudding
- Gemüse: als Marmelade (z.B. Zwiebel-, Kürbis- oder Rhabarbermarmelade), in Kuchen (Schokoladenkuchen mit Rote Beete, Kokoskugeln mit Karotte)
- Vollkornmehle und Flocken: als Pudding, Pfannkuchen, Kuchen oder HefezopfMilchprodukte: Joghurt, Quarktorte, Käsebällchen
- Ölige Kerne, Nüsse oder Samen: als solche, als Creme (Walnusscreme) oder gemahlen als Kuchenmehl (z.B. Mohnkuchen)
Viele traditionelle Rezepte lassen sich gesünder machen. Man sollte sie dann aber auch anders benennen, da sie nicht nur anders aussehen, sondern auch anderes schmecken.